Bakterielle Vaginose - Symptome, Therapie, Vorbeugung
Die Scheide verfügt über verschiedene Schutzsysteme, die das vaginale Milieu in einer natürlichen Balance halten. Ist dieses intakt, übt die gesunde Bakterienflora eine Art Barrierefunktion aus und erschwert das Eindringen krankmachender Bakterien in die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke.
So besitzt die Scheide (Vagina) einen natürlichen Säureschutz mit einem Säuregrad pH-Wert von 3,8-4,5.
Das saure Milieu erzeugen die sog. Laktobazillen oder Milchsäurebakterien. Aus dem Zucker der sich regelmäßig ablösenden Vaginalhautzellen produzieren sie Milchsäure, die das Scheidenmilieu ansäuert und somit wiederum die Voraussetzungen zur Stabilisierung der Lebensbedingung der Bakterien in der Scheide schafft. Krankmachende Bakterien haben in diesem sauren Umfeld kaum Chancen, sich zu vermehren.
Gerät das vaginale saure Milieu aber aus dem Gleichgewicht, nimmt die Zahl der Milchsäurebakterien ab und es wird in der Folge weniger Milchsäure produziert, d. h. der vaginale pH-Wert steigt. Somit vermehren sich auch potentiell krankheitserregende Bakterien.
Es kommt zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung, der sogenannten bakteriellen Vaginose.
Mögliche Auslöser:
- ein geschwächtes Immunsystem und Stress-Situationen
- eine übertriebene oder falsche Intimhygiene
- bei Inkontinenz / Versorgung mit Kathetern o. Windeln
- eine erhöhte bakterielle Belastung, z. B. durch Besuch von Whirlpool, Schwimmbad und Sauna oder - ungeschützten Geschlechtsverkehr
- eine vorausgegangene medikamentöse Therapie mit Antibiotika oder Antimykotika
- nach Operationen
Die typischen Symptome einer bakteriellen Vaginose sind unangenehmer Intimgeruch, veränderter und/oder verstärkter Ausfluss – manchmal auch einhergehend mit Jucken und Brennen.
Rechtzeitig und richtig erkannt, lässt sich die bakterielle Vaginose mit entsprechenden Antibiotika therapieren. Allerdings leiden etwa 70% der Frauen innerhalb von neun Monaten an einer erneut auftretenden (rezidivierenden) bakteriellen Vaginose. Ein Grund dafür ist die Therapie selbst: Da das Antibiotikum nicht zwischen nützlichen und krankheitserregenden Bakterien unterscheiden kann, werden häufig auch die Milchsäurebakterien in der Scheide reduziert.
Während und im Anschluss an eine Antibiotika-Einnahme sollte daher immer eine vaginale pH-Wert-Normalisierung z. B. mit dem Vaginalgel Replens™ pH stattfinden. Ebenso nach Behandlung einer gemischten Infektion mit Bakterien und Pilzen (z. B. Candida). So kann das natürliche Bakteriengleichgewicht in der Scheide schnell wieder aufgebaut werden.